Ihr Dachstuhl muss so konstruiert sein, dass er einiges trägt: sich selbst, die Dacheindeckung sowie Schnee- und Windlast. Soll der Raum unter dem Dach bewohnbar sein, kommen noch Wärmedämmung und Schalung hinzu. Wir Zimmerleute sprechen vom Abbund und meinen damit eine hölzerne Dachkonstruktion auf dem letzten Geschoss Ihres Gebäudes. Welche Art von Dachstuhl soll es denn sein?
Das Sparrendach
Bei einem Sparrendach leiten allein die Sparren die einwirkenden Kräfte und Lasten auf die Außenmauern des Gebäudes weiter. Keine Stütze stört den Dachraum. Der Abstand der einzelnen Rahmen kann zwischen 60 und 80 Zentimetern liegen und sollte nicht größer als 90 Zentimeter sein.
Ein einfacher Sparrendachstuhl ist beispielsweise als Satteldach denkbar. Auf den Sparren befestigen wir die Dachlattung, die dann die Eindeckung (Dachziegel) trägt. Gerne bauen wir auch Dachflächenfenster und Gauben in ein Sparrendach ein.
Das Pfettendach
Bei einem Pfettendach stützen sich die Sparren nicht gegenseitig, sondern liegen auf den Längsbalken, den Pfetten. Vorteil: Im Pfettendach lassen sich auch größere Gauben unkomplizierter einbauen.
Ein Pfettendach lässt sich, im Gegensatz zum Sparrendach, über jedem Grundriss errichten. Man verwendet diese Form des Dachstuhls häufig bei Walmdächern oder bei sehr hohen Satteldächern. Dachüberstände sind beim Pfettendach problemlos ohne zusätzliche Konstruktionen möglich.
Das Kehlbalkendach
Sind die Sparren beim Sparrendach länger als 4,50 Meter, so muss jedes Sparrenpaar durch einen waagerecht verlaufenden Kehlbalken ausgesteift werden. Der Unterschied: Waagerechte Balken stützen unterhalb des Dachfirstes die schrägen Sparren zusätzlich gegeneinander ab. Meist bildet die Kehlbalkenlage gleichzeitig die Innenkonstruktion der Zwischendecke zwischen den ausgebauten Räumen im Dachgeschoss und einem Spitzboden, der darüber liegt.
Durch das Einziehen von Querbalken, den Kehlbalken, kann ein Sparrendach breiter werden. Die Dachgiebel an den Stirnseiten zwischen den geneigten Dachflächen werden entweder vorgemauert oder nachträglich zwischen die Diagonalbalken gemauert.